Sunday, April 29, 2012

Die USA - tatsaechlich schon mein letzter Stop?!

Es war schwer mein neues Traumzuhasue zu verlassen und ehrlich gesagt haben mir die Ammies am Flughafen das ganze auch nicht einfacher gemacht. Ich war noch total in Urlaubs- und Inselstimmung, in der man sich mit jedem unterhaelt, immer laechelt und alles entspannt sieht, als ich von Flughafenpersonal angemault wurde, weil ich sie hoeflich angesprcohen habe. Ach ja, die Amerikaner, wie ich sie vermisst habe.
Auch sonst sind mir gleich ein paar Sachen aufgefallen, die mich etwas zum Nachdenken gebracht haben. Am Flughafen in Los Angeles haben alle vermieden jemand anderen anzugucken. Jeder spielt mit seinem Handy oder I-Pad, traegt am besten noch eine Sonnenbrille und hoert natuerlich Musik dazu. Es geht ja nicht, dass man nur eine Sache zur Zeit macht. Ach und alle sind perfekt gestylt, d.h. auch der "ich-sitze-den-ganzen-Tag-im-Flieger-Look" ist perfekt. Was ist perfekt? Lauter Schminke im Gesicht, geglaettete Haare im Pferdeschwanz mit Sporthaarbaendern, irgendein High School T-Shirt mit weiter Schlabberhose in Ugg Boots (mega dicke Fellstiefel), falls es kalt wird noch einen Nordface Fleece und als Accessoire eine teure Handtasche. Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, man haette kein Gled. Jeder der schon einmal in den Staaten war, weiss jezt genau, was ich meine.
Uhhh ... war ich genervt, bevor ich ueberhaupt irgendwo angekommen bin. Aber dieser Blog ist schliesslich ein Reisejournal und deswegen hoere ich lieber mal auf, von meinen ersten zwei Stunden in dem tollsten Land der Welt zu berichten.
Ich fand es nur so unglaublich schade, wei jeder so auf sich konzentriert war. So ganz anders als in Neuseeland oder den Cooks :(

Ich bin dann gleich weiter nach Phoenix geflogen, wo mich Sage, einer meiner besten Freunde aus Iowa, der grade nach Phoenix gezogen ist mit seiner Familie, abgeholt hat. Natuerlich war er zu spaet, was mich zum laecheln gebracht hat. So schnell aendern sich Menschen halt nicht.. Es war schoen ihn wiederzusehen. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob dieser Tag je kommen wuerde. Er hat sich eigentlich nicht veraendert. Nur die Haare sind ab. Zumindest dachte ich, er haette sich nicht veraendert, aber nach einigen Gespraechen ist uns beiden aufgefallen, dass wir echt keien Ahnung hatten, was der je andere in den lezten Jahren so getrieben hat.
Er wohnt jezt in Scottsdale, das ist einer der reichen Vororte von Phoenix. Und das dort das Geld herrscht, sieht man schnell. Ich glaube, ich habe noch nie sooo viele Porsche, Ferrari und Mercedes auf einem Haufen gesehen. Sage wohnt jezt in einem riesen Haus (fuer Iowa Verhaeltnisse) mit Pool, vier Badezimmern, zwei Wohnzimmern und und und. Doch in Scottsdale ist es bestensfalls ein normales Familienhaus. Dort konnte man uebrigens auch richtig merken, dass der Haeusermarkt eingebrochen ist, denn kleine Haeuser sind da oft guenstiger als gute Autos und an jeder Ecke stehen Schilder mit "Sale".
Das Wandern in Arizona ist schon anders als in Neuseeland


Die Woche mir Sage habe ich dann uberwiegen rumgehangen. Wir waren jeden Tag mindestens einmal Essen und haben am besten gar nicht das klimatisierte Haue verlassen, ich habe also richtig den "American Dream" gelebt. Aber nach 5 Monaten Nuddeln sag ich auch nicht nein, wenn ich zum Essen eingeladen werde. Wir waren sogar im Kino, wo man sich nebenbei nen Burger bestellt. Besser geht's nicht.


Und das Wetter in Arizona ist wunderschoen. Es regnet nie und jeden Tag, wirklich jeden Tag, scheint die Sonne. Im Sommer wird's zwar unglaublich heiss, was nicht verwunderlich ist, in der Wueste, aber als ich da war, war es nette 25 Grad :). Und eine ganz trochene Waerme, d.h. man schwitzt kaum und kann es gut aushalten.
Deswegen war ich auch echt geschockt als wir unseren Grand-Canyon-Trip abblasen mussten wegen Schnee!!! Der Grand Canyon liegt halt schon ein ganzes Stueck hoeher und deswegen schneit es da auch im April noch mal gerne, wenn es nicht 23 Grad sind. Damit hab ich echt nicht gerechnet.
Ich habe mit Sage einen kleinen Berg bestiegen, den Camel Back, was auch echt cool war, besonders weil man eine unglaubliche Sicht aus Phoenix hatte. Doch Sage war auf unsere 1.5 stuendige Wandertour so stolz, dass es fuer ihn fuer die Woche gereicht hat. Ich hatte mir mehr erhofft.
Und nun noch nicht einmal der Grand Canyon?!?! NEIN!
Ich habe dann also eine Tagestour gebucht, als das Wetter wieder besser war, und habe mich dann mit einer kleinen Tourgrupe auf den Weg gemacht. Das war bestimmt auch keine schlechte Entscheidung, denn der Guide wusste wenigstens, wo man hin muss. Alleine die Fahrt durch die Wueste hat sich schon gelohnt. Kakteen sind einfach echt cool. Und als wir so langsam hoeher kamen, waren wir auf einmal im Nadelwald! Das haette ich nicht gedacht. Mit den vereinzelten Schneeflecken sah es wirklich aus wie in Schweden.

Und dann war da der Grand Canyon.
Ich weiss gar nicht, wie ich den Anblick, der sich mir bot, beschreiben soll, ausser fahrt hin und guckt euch das selber an. Okay, da dass die meisten meiner treuen Leser wahrscheinlich nicht zufrieden stimmt, versuche ich es jetzt trotzdem: Es ist einfach eine riesige rote Schlucht. Man steht da und kann die Tiefe und Weite gar nicht einschaetzen und kommt aus dem staunen nicht mehr raus. Meine Kamera ist nicht besonders gut, aber ich hoffe, die Fotos geben mehr Aufklaerung als meine lausige Beschreibung.







Am naechsten Tag ging es dann weiter nach .... IOWA!!! Es war schon ein komisches Gefuehl im Flieger zu sitzen und praktisch eine Reise in die Vergangenheit zu machen. Es war schoen Marge (meine erste Gastmutter oder eher Gastoma) wiederzusehen. Sie hat sich kein wenig veraendert, ist nur ein wenig aelter und langsamer geworden. Ehrlich gesagt habe ich bei ihr im Auto Todesangst bekommen, als sie so auf der Interstate mit 100 Sachen hin- und hereierte. Als ich aus dem Flughafen raus kam, hatte ich gleich da Gefuehl wieder in Iowa zu sein. Der Geruch von Fruehling hat mich gleich an meine Leichtathletik Saison erinnert und ich hatte das Gefuehl gleich loszujoggen. Unglaublich, was man alles so mit Geruechen verbindet.

Mit Jill und Stephanie vorm Iowa State Capitol
In meiner alten Nachbarschaft hat sich nichts veraendert. Nichts, nicht einmal die Gartenbepflanzung von den Nachbarn. Das fand ich schon gruselig, hat aber meine Zeitreise perfekt gemacht. Als ich dann so durch die Nachbarschaft gewandert bin, hatte ich aber ein ganz merkwuerdiges Gefuehl. Ich hab mich irgendwie so gefuehlt, als wuerde ich dort nicht mehr hingehoeren. Und ehrlich gesagt, wollte ich da auch nicht mehr hingehoeren. Cedar Rapids ist schon ein ganz schoenes Kaff und nur durch meine Freunde hatte ich dort eine echt tolle Zeit. Nur dass meine Freunde alle zum Studieren weggezogen sind. Ich habe mich fast einsam gefuehlt. Deswegen habe ich mich entschlossen, lieber nur  zwei Tage in Cedar Rapids und dafuer noch ein paar Tage in Iowa City zu sein. Da konnte ich bei einer alten Klassenkameradin in der WG schlafen und weil Iowa City eine totale Studentenstadt ist, wurde mir auch nie langweilig.
Schade war nur, dass ich nach sechs Monaten reisen doch noch mal krank geworden bin. Also habe ich zwei Tage mit schniefender Nase im Bett verbracht und mir ist richtig aufgefallen, das man, wenn man krank ist, doch an liebsten im eigenen Bett liegen wuerde.

Sonntag habe ich dann den Bus genommen um nach Chicago zu fahren und noch eine Woche Hostelleben zu geniesen. Chicago ist immer noch eine total schoene Stadt und ich wuede sofort herziehen. Wenn es nur nicht so kalt waere. Die Temperaturen schwanken zwischen 8 und 18 Grad, doch der Wind ist so eisig, dass ich mir oft einfach eine Muetze und Handschuhe wuensche. Hier versuche ich noch einmal meine leltzten Tage in Freiheit voll auszunutzen. Ich war bei einem spanischen Filmfestival, beim Ballet, habe den Sonnenuntergang vom 101. Stockwerk gesehen, habe Monets im Kunstmuseum und Dinosaurier im Geschichtsmuseum bestaunt und leckere chicagostyle Pizzas gegessen. Doch am besten gefaellt es mir, weider im Hostel zu sein. Ich weiss, das klingt komisch fuer viele, doch ich habe mich daran gewoehnt, nachts von Besoffenen geweckt zu werden und fuer die Dusche anstehen zu muessen. Man trifft einfach so viele Leute und immer ist etwas los. Jeder Tag ist Samstag und man kann tun und machen, was man will. Schoen :).

im Willis Tower
In Chicago wird's dunkel
Quallen im Shedd Aquarium
Das werde ich echt total vermissen und nur einen (EINEN!!!) Tag vor meinem Heimflug habe ich schon ein wenig Bammel davor, mich wieder eingliedern zu muessen. Ich kann dann nicht mehr mittwochs ne grosse Party haben und Donnerstag fuer den neuen Sonntag erklaeren. Ach ...
Aber ich habe es ja schon einmal geschafft, mich wiedereinzufuegen, deswegen hoffe ich, dass das zweite Mal auf so gut klappt.
Die Zeit ist einfach wirklich super schnell vergangen. Eben sass ich noch nervoes im Flieger nach China und ehe ich mich vergucke, geht's weider nach Hause mit vielen tollen Erfharungen und bedeutend weinger Geld im Gepaeck. Doch die Investition hat sich gelohnt :). Auch wenn ich mich freue meine Familie und meine Freunde wiederzusehen, Spargel und Vollkornbrot zu essen, wuerde ich es sofort wieder machen, doch fuer jetzt heist es ersteinmal:

Bye, bye liebe Reisewelt :'(.

Friday, April 13, 2012

Die Cook Islands oder auch das Paradies

Ich habe schon vorher viel von den Cook Inseln, die irgendwo im Pazifik zu finden sind, gehoert und daher auch schon hohe Erwartungen gehabt. Zurecht.
Ich kam mitten in der Nacht an am Flughafen von Rarotonga der Hauptinsel. Alle hatten Hawaiiblumen im Haar und haben die Touristen auch um 2 Uhr nachts noch mit Live Musik gegruesst. Die Zoll- und Sicherheitskontrollen waren auch eher Schein (als ich sagte, dass ich Wanderschuhe dabei hatte, bekam ich zur Antwort "Aber die sind doch sauber,oder?" und obwohl ich sogar Wurst aus Neuseeland dabei hatte, wurde ich einfach durchgewunken).
Schon auf den Weg zum Hostel bekam ich nen kleinen Eindruck vom Inselleben. Zur Begruessung wurde mir eine Papaja geschenkt, die Strassen waren aeusterst holperig, was aber fuer die ueberwiegend Rollerfahrer kein Problem ist, und lauter Strassenhunde, die weder bellen noch aggresiv sind.
Ich bin dann gleich im Bett verschwunden und konnte es kaum erwarten endlich aufzuwachen und den Strand zu sehen.
Mein Hostel war auch dirket am Strand. Ich konnte von meinem Bett aus aus dem Fenster auf die Lagune gucken und mir so jeden Morgen den Sonnenaufgang angucken oder mich wieder umdrehen, falls das Wetter nicht so dolle war. Ich bin am ersten Morgen aufgestanden um konnte es gar nicht fassen. Obwohl unser Strand relativ touristisch war, war kaum jemand am Strand. Das Wasser war tuerkis, der Sand nahezu weiss, ueberall Palmen und Kokosnuesse, kleine Inseln in der Lagune und in der Ferne das Riff. :) WOW!

Man muss sich das so vorstellen, dass die komlette Insel von einem grossen Riff umgeben ist. Dort brechen die Wellen, ist der Ozean und tummeln sich die Haie. In der Lagune allerdings, also in dem tuerkisen, flachen Wasser zwischen Riff und Insel, kann man nur Muscheln, lauter Seegurken, ein paar Korallen und vielleicht eine Schildkroete finden. Man muss also keine Angst haben, beim Schnorcheln gefressen zu werden.
Mein Hostel
Mein Blick vom Bett
Sonnenaufgang
Mein Hostel hat sich also als richtiger Gluecksgriff herausgestellt. Alle anderen Touristen (also eigentlich nur Paare, weil es ja sooooo unglaublich romatisch ist) haben in ihren dicken Resorts locker 400$ fuer die gleiche Location hingeblaettert, waehrend ich in meinem Schlafsaal (ohne Hochbetten!) nur 25$ bezahlt habe. Gut dafuer hatten die dann schoene Badezimmer und mussten sich wahrscheinlich auch nicht mit Bettlaeusen rumquaelen, aber man kann ja nicht alles haben.

KITEN!
Ich sitz da also so an meinem ersten Tag am Strand, kann noch gar nicht richtig glauben, dass ich jetzt da bin, und beobachte Kitesurfer. Es war schon ganzschoen windig und die Bedingungen zum Lernen sind in dem warmen, flachem, nichtwelligen Wasser ideal. Und das war schliesslich schon immer einer meiner Traeume. Ich ging also zu den beiden Kitelehrern rueber und erkundigte mich nach den Preisen. 10 Minuten spaeter habe ich meine erste Kitestunde :) Und es war klasse. Ich musste nicht einmal einen Neoprem im Wsser tragen und es hat einfach nur Spass gemacht. Die ganze Zeit ueber musste ich an Leonie und Steffen, meine Freunde, die sich zum Kiten in Australien rumtreiben, denken. Sie waeren einfach nur zu neidisch gewesen, haetten sie das sehen koennen.
Tja, leider hat danach der Wind nachgelassen und obwohl ich jeden Tag auf etwas Wind gehofft habe, blieb es bei dieser ersten Stunde :/.

Schon nach nur zwei Tagen verliefen die Tage ineinadner, weil man jeden Tag das Gleiche macht, so viel kann man auf so einer kleinen Insel ja auch nicht machen. Ich bin jeden Morgen frueh aufgestanden, habe einen Strandspaziergang gemacht, frische Fruechte zum Fruehstueck gegessen, am Strand gelegen und gelesen. Richtige Urlaubsstimmung. Was ich nur nicht bedacht habe ist, dass ich mich ja in den Tropen befinde, wo alles super gruen ist, das Wetter also gar nicht nur perfekt sein kann, denn es muss ja auch ordentlich viel regnen. Das ist  mir aber spaetestens am zweiten Tag aufgefallen, denn ich wollte nur kurz zur Toilette, da fing es an zu schuetten. Und zwar richtig! Da ich keine Lust hatte, mich durch die Sturzbaeche zurueck zum Zimmer zu kaempfen, sass ich eine glatte Stunde auf dem Klo fest. Man hat ja Zeit im Paradies. Es hat jeden Tag geregnet, meistens zwar kurz, aber dafuer heftig, es ist also nicht nur alles paradiesisch.

Wenn man einmal etwas unternehmen wollte, hat man sich einen Roller gemietet. Das ist die ideale Weise die Insel richtig zu erkunden, weil man nicht auf die Busse angewiesen ist, die mal fahren und manchmal auch nicht oder mit einer Stunde Verspaetung. Also habe auch ich mich mal auf so nem Roller versucht und ich muss schon sagen, nachdem ich beim ersten Versuch beinahe ins Meer gefahren waere, ging es ganz gut. Man musste sogar einen "Fuehrerschein" dort machen. Also man musste die Strasse hoch und runter fahren, durfte dafuer 20$ bezahlen und hat dafuer einen sehr unecht aussehenden Fuehrerschein bekommen. Den duerft ihr euch gerne in ein paar Wochen angucken, wenn ihr wollt.
Ein Gefuehl der Freiheit
Ich habe mir also auch mal einen Roller gemietet,beim Mietvertrag unterschrieben, dasss ich das gute Fahrzeug nicht unter einer Kokosnuss parke,und auf ging das Insel Abenteuer. Ohne Helm, lange Hose, Schuhe oder Vernumpft :) das ist das wahre Inselleben :)

Samstags war immer DER Wochenmarkt. Man konnte frische Fruechte, Krimskrams und gutes Essen kaufen. Und das Essen war sehr gut. Ausnahmsweise einmal erschwinglich und wirklich lecker. Es war ueberwiegend lokales Essen, also frischer Fisch mit Papaja- oder Mangosose und Reis. Zum Nachtisch dann Bananen- oder Kokoskuchen ... mhhh ... man konnte sich natuerlich auch immer einfach so eine Kokosnuss oder selbstgemachte Saefte zum trinken kaufen.

ein typischer Stand
mhhh ... lecker

Einen Sonntag war ich dann in der Kirche. Nicht, weil mir aufgefallen ist, dass mein letzter Krichgang schon eine Weile her ist, sondern weil ich gehoert habe, dass es im Anschluss Fruehstueck fuer alle umsonst geben soll. So war es dann auch. In der Kriche hatten alle Anzug oder Sonntagskleid an (ausser die Backpacker natuerlich) und die Frauen haben wunderschoene Strohhuete getragen. Zwar gab es keine Orgel, nur ab und zu wurde Musik mit Lautsprechern abgespielt, die brauchte man aber auch nicht, weil die Leute richtig gesungen haben. Also nicht nur so ein Gemurmel wie in deutschen Gottesdiensten sondern richtiger lauter Gesang, der teilweise schon ins Schreien ueberging. Alle kannten auch die Texte, die nur teilwiese mit einem Projektor an die Wand gestrahlt wurden, und haben mehrstimmig gesungen, was sehr beeindruckend klang. Der Gottesdienst wurde in Englisch und in der Einheimischensprache abgehalten, doch obwohl uns netterweise eine Bibel geliehen wurde um die Psalmen mitzulesen, haben wir nichts verstanden. Nach nur einer Stunde stillsitzen wurden wir dan nahezu genoetigt zum gemeinsamen Fruehstueck zu kommen. Und bei freiem Essen sagen arme Reisende ja nie nein. 
Wir haben uns also kurz vorgestellt, wurden herzlich willkommen und haben leckeren Kuchen und Sandwiches bekommen. Eine Frau hat mich sagar angesprochen mit eher gebrochenen Englisch und mir erzaehlt, dass ihr Urgrossvater Deutscher war und sie daher etwas "weiss" waere. Wobei ich das "etwas weiss" nicht so richtig erkennen konnte.


ein richtig toller Hut
Einen Samstag Abend bin ich dann mit einigen vom Hostel in die 8 km entfernte Stadt gefahren. Obwohl die Insel relativ klein ist (die Strasse um die Insel herum ist 32km lang), gibt es einen richtigen Nachtclub. Nachdem wir uns erst in einer Bra Insel Livemusik angehoert haben, sind wir dann mal darein.Und obwohl die Insel sehr touristisch ist, waren wir die einzigen Weissen. Dementsprechend fielen wir auch gleich auf und wurden angesprochen und gefragt, wie uns denn so ihre Insel gefaellt. Alle sind echt sehr offen.
Gegen 11:30 Uhr wurde der Club sogar voll, doch leider wurden schon um 12 die Tore geschlossen, den schliesslich ist ja dann Sonntag, also nichts mehr mit feiern oder irgendwo Alkohol kaufen. Aber obwohl die meisten Insulaner nur eine Stunde da waren, wurde sich richtig aufgebrezelt und richtig getanzt. Der Hueftschwung liegt denen wirklich in den Genen und gelingt auch wenn sie einen uebergrossen Hintern haben, da hab ich mich schon gar nicht mehr auf die Tanzflaeche getraut. Nur der Nachhauseweg war etwas beschwerlich, denn der letzte Bus fuhr schon um 11, aber wir wollten uns ja nicht die beste Stunde entgehen lassen. Also war per Anhalter Fahren oder ein langer naechtlicher Strandspaziergang angesagt. Ich habe dann ein Maedchen gefragt, ob sie uns mitnehmen koennte und obwohl sie zur anderen Inselseite musste,  hat sie sofort ja gesagt. Das wuerde einem in Europa nicht passieren. Klasse.

Ich habe dann spontan noch einen Flug nach Aitutaki gebucht. Das ist eine weitere Insel, die noch etwas abgelegener und schoener ist. Ich warte also auf den Bus zum Flughafen und weil auf die Busse hier nicht so verlass ist, nehme ich schon einen Bus frueher. Oder wollte ich zumindest. Der kam aber nicht und der naechste auch nicht. Da stand ich dann also um 5:15 Uhr, mein Fleiger ging um 6 Uhr und die Busfahrt dauert 30min. Manchmal ist Inselzeit halt schon etwas nervig. Ich habe dann einen aus meinem Hostel gefragt, ob er mich mit dem Roller fahren koennte und so ging es in Hoechstgeschwindigkeit und mit riesen Rucksack Richtung Flughafen.
Dort angekommen musste ich weder meinen Pass zeigen noch mein Flugticket, der Nachname hat schon gereicht. Sicherheitskontrollen gab es auch nicht und so bin ich ohne einmal ueberprueft zu werden zum Flugzeug gegangen. Das war uebrigens gar nicht mal so klein mit 35 Sitzen. Ich nehme also Platz und freue mich, es noch rechtzeitig geschafft zu haben. Doch noch bevor wir uns zum Rollfeld aufmachen, kommt die Stewardess auf mich zu. Ich denke schon "Was ist denn jetzt kaputt?!", als sie mich fragt, ob ich nicht vorne sitzen moechte. Ich dachte erst, sie meinte weiter vorne im Flieger und sagte natuerlich ja. Doch sie meinte ganz vorne, also im Cockpit :)!!!
ein komisches Gefuehl
Ich konnte es gar nicht glauben, so sass ich neben dem Captain ohne auch nur das Handgepaeck gecheckt bekommen zu haben! Ich sitz dort also mit einem Headset auf und habe nen Kloenschnack mit dem Captain und dem Copiloten. Die beiden haben mich gefragt, ob ich vorne sitzen wollte, weil ihnen der 45 minuetige Flug schnell langweilig wird. Manchmal ist es schon vom Vorteil jung, weiblich und der einzige Tourist an Board zu sein. Es hat sich dann sogar herausgestellt, dass der junge und aeusserst gutaussehende Copilot sogar am Vorabend auf der gleichen Party wie ich war. So eine Insel ist wirklich einfach zu klein.
Der Copilot und ich
Es war ein komisches Gefuehl beim Start vorne zu sitzen. Obwohl ich schon oft geflogen bin, war es doch ganz anders, beinahe wie Achterbahnfahren und ich hatte schon ein Kribbeln in der Magengegend. Ich hatte wirklich den perfekten Blick auf einen Sonnenuntergang ueber den Wolken und auf Aitutaki mit seiner grossen Lague und den vielen Inseln und Sandbaenken. Ein Highlight einer Reise.

ein traumhafter Sonnenuntergang
die Lagune von oben, links kann man das Riff sehen
Auf Aitutake angekommen wurde ich dann von meiner Gasthausbesitzerin abgeholt und das Gasthaus war super suess. Es war eigentlich ein ganz normales Familienhaus mit vielen Gaestezimmer. Ausser mir schlief da noch ein Schweizer und ein Suedafrikaner. Ich hatte sogar zum ersten Mal waehrend meiner ganzen Resiezeit ein Zimmer fuer mich! Was fuer ein Luxus ....
Mit dem Schweizer David bin ich dann auch gleich los zur einzigen Bar auf der ganzen Insel. Auf dem Fussweg dorthin konnte man schon sehen, dass die Leute hier wriklich nicht reich waren. Es hungert niemand, weil man immer Fischen kann und alle Fruechte im Garten hat, doch die Haeuser sind schon sehr baufaellig und teilwiese heruntergekommen. Trotzdem hat jeder immer ein Laecheln im Gesicht, ist hoeflich und hilfsbereit und bietet einem sofort eine Mitfahrgelegenheit an, wenn man zu Fuss unterwegs ist. Eine tolle Lebenseinstellung, die ich hoffentlich nicht so schnell wieder vergessen werde.
Aitutakis Bar
Die Bar war dann eher ein grosses Zementgeruesst (immerhin hurricanesicher) und auch der Boden war haeufig einfach Sand. David und ich waren dann auch wieder die einizgen Weissen und wurden sofort gefragt, ob wir verheiratet waeren. Es kommen sonst wirklich nur Paare zu den Inseln und Backpacker sind die absolute Ausnahme. Es war total witzig, auch wenn die Musik eher an das letzte Jahrzehnt erinnerte. Doch um 11:30 Uhr hat die Bar schon geschlossen und um 12 Uhr ging dann auch die Musik aus. In Deutschland ist um 12 Uhr noch niemand im Club.
Inselbier
Wir wurden dann auf eine Afterparty eingeladen. Ich kannte dort neimanden, wusste nicht, wo ich bin (wie auch, ich hatte von der Insel ja auch keine Ahnung). Doch alle waren super nett, haben mir ihr einheimisches, leckeres Essen aufgeschwatzt und mir selbstgebrautes Inselbier angeboten. Das war soagr echt lecker. Fuer alle Zuhausegeblieben klingt das jetzt sicher komisch, aber hier muss man sich da wirklich keine Sorgen machen. Die Menschen sind einfach viel netter und was man hat, wird geteilt, auch mit Touristen. Und das auch ohne boese Hintergedanken. Es wurde auch viel Gesungen, doch auch dort konnte ich wenig beeindrucken. Es wurden Partylieber in Insel-Maori also der Einheimischensprache gesungen. Es hat mich etwas an den Gottesdienst erinnert, aber es war super cool anzuhoeren. Ich bin froh, dass ich die Einladung zur Party angenommen habe.

Mit David und dem Suedafrikaner habe ich dann die naechsten Tage Ausfluege zu einsamen Inseln gemacht. Wir haben ein Wassertaxi genommen und uns einfach fuer den ganzen Tag irgendwo absetzen lassen. Das war das Beste, was ist je machen konnte. Wir waren wirklich die Einzigen auf den Ineln fuer den ganzen Tag. Wenn wir hungrig wurden, haben wir uns einfach eine Kokosnuss geoeffnet. Den Rest des Tages lagen wir im Schatten oder waren Schorcheln im wunderbaren tuerkisen Wasser. Es war echt schoener als im jedem Katalog und ich kann verstehen, wieso dort so viele heiraten oder Filmserien wie "Survivor"gedreht werden. Ein Traum und wenn ich jetzt daran denke, bekomme ich schon Sehnsucht nach meinen Trauminseln ... ach ...

Ich habe  mich in eine Resorthaengematte geschmuggelt

Strand auf Aitutaki

Ein Traum

leider regnet es auch auf Trauminseln

eine unserer Tagesinseln
komischerweise war auf dieser Insel ein Wildkatze

 
Danach zurueck nach Rarotonga zu kommen, war schwer. Rarotonga ist auch wunderschoen aber nach Aitutaki halt nicht mehr perfekt. In Rarotonga sieht man meistens mindestens ein oder zwei Personen am Strand. Ich weiss, meine Ansprueche sind schon hoch. Dafuer war es aber toll zurueck zum Hostel zu kommen, wo ich viele kannte und es sich dadurch schon fast angefuehlt hat, wie nach Hause zu kommen.
Dort haette ich wirklich noch ewig bleiben koennen und der Abschied ist mehr sehr schwer gefallen. Nach solch paradiesischen Zustaenden und netten Leuten in die USA, wo der Konsum herrscht, ueberall Autos sind und kein Mensch Zeit hat und sich sowieso nicht fuer dich interessiert ?!?!?!
Wer wuerd da nicht leiber im Paradies bleiben?

Tuesday, March 20, 2012

Und schon ist der Traum Neuseeland vorbei

keine Sorge, das bin nicht ich
Aaaaalso um an meinen letzten Eintrag anzuknuepfen: Ich bin nach Waneka endlich nach Queenstown gereist. Queenstown, die Stadt von der ich sooo viel gehoert habe! Ich habe mich so auf unglaubliche Partynaechte, verrueckte Aktivitaeten und Stadtgewusel gefreut, wurde aber leider maechtig enttaeuscht :(. Die Stadt ist wunderbar gelegen zwischen den Bergen an einem tollen See, aber irgendwie so klein. Denn dass dort nur 20.000 Leute wohnen, hat mir nie jemand verraten. Das sind weniger Leute als in Geesthacht!!! Dafuer hat Geesthacht aber bestimmt nicht 350 Bars, Clubs und Restaurants und ich glaube auch nicht, dass Johnny Depp eine Villa in meiner kleinen Heimatstadt hat. Gut, Queenstown hat also schon etwas zu bieten. Aber es war dort einfach zu touristisch. Man konnte bestimmt gut feiern gehen, musste dann aber damit rechnen nur von lauter jungen Leuten (nicht dass ich jetzt so alt waere), die es nur aufs Saufen und zielgerichtetes Flirten angelegt haben, umgeben zu sein. Hmmm ... vielleicht doch nicht meine Traumstadt?!?!
Auch den Bungeesprung hahbe ich ausgelassen. Es sah zwar schon echt cool aus, doch ich brauchte jemanden, der mir sagt "Saskia, du machst das jetzt!". Und da ich diese Person nicht gefunden habe, habe ich mir das lieber von unten angeguckt und mich gefreut 250 Euro zu sparen.

Blick auf Queenstown
Nach Queenstown ging es dann ganz in den Sueden und das hat man leider auch gemerkt. Es war bedeutend kaelter und die Leute waren auch noch ein wenig in den 90ern gefangen, was durch die Frisuren der Maenner bewiesen wurde. Dort habe ich dann mit einer Daenin und einem Oesterreicher eine 3-taegige Wandertour gemacht, den Kepler Track.


Zugegeben, ich habe mir vorher schon ein wenig in die Hosen gemacht, ob ich drei Tage wandern mit all meinem Gepaeck und Essen auf dem Ruecken wirklich ueberleben wuerde. Es waren ja schliesslich nur so schlappe 60km!!!




Im Nachhinnein muss ich aber sagen, dass es so eine tolle Erfahrung war, dass ich wirklich froh bin, es gemacht zu haben. Die Aussicht war phantastisch. Und auch das Wandern war gar nicht so anstrengend, denn man macht ja den ganzen Tag nichts anderes, also kann man sich auch Zeit lassen. Nur haben die meisten anderen, die auch mit uns auf der Huette geschlafen haben, fuer die man auch nur 30 Euro die Nacht gezahlt hat und man trotzdem KEIN Strom, KEIN warmes Wasser und auch KEINE Kueche bekommen hat, anders gesehen. Waehrend meine Gruppe abends gerne noch bin 10.30 Uhr (!!!) Karten gespielt hat, ist die Mehrheit um 8.30 Uhr im Bett verschwunden. Nur um dann um 6 Uhr anfangen zu koennen zu wandern. das Problem ist nur, dass man dann um 12 schon seine Etappe fuer den Tag geschafft hat und sich dann langweilt. Hmmm ... wieso der Stress?!?!

das ist ein Kia, der einzige alpine Papagei

Camilla (Daenin), Benni (Oesterreicher) und ich
der Wanderweg
Nach meiner Wandertour bin ich zum Milfort Sound um dort die obligatorische Bootsfahrt zu machen. Leider war ich davon etwas enttaescht. Man hoert sooo viel vom Milfort Sound und dann ist es gar nichts besonderes. Auch wenn die Wasserfaelle aufgrund des Windes nicht den Boden beruehren. Nur die Robben waren wieder super suess :)

Danach ging es nach Dunedin, einer Stadt von der ich nicht viel erwartet habe. aber positiv ueberrascht wurde. Ich hatte das schoenste Hostel allerzeiten, weil es einfach so gemuetlich war. Es hatte nicht einmal Hochbetten! Ein wahrer Traum! Und die Stadt ist nicht so riesig aber groesser als Queenstown und gar nicht touristisch. Es leben dort super viele Studenten, wodurch immer ueberall etwas los war und Samstagabende echt total spass gemacht haben. Auch wenn die Musik, denn man ist ja noch im letzten Jahrhundert, teilweise etwas .... gewoehnungsbeduerftig war.
Einen Tag habe ich dann mit 5 weiteren aus meinem Hostel ein Auto gemietet um die Otago Halbinsel zu erkunden. Wir haben Albatrosse gesehen (Mensch, sind die gross!!!), einen Seeloewen Kampf beobachtet (die sind ganzschoen schnell und gruselig, wenn die auf einen zulaufen) und kleine Pinguine aus dem Meer kommen sehen.

Es ist mir echt schwer gefallen, dass tolle Hostel zu verlassen, aber Neuseeland hat ja noch mehr zu bieten. Ich bin dann zum Mount Cook gefahren, das ist neuseelands hoechster Berg. Dort hat es dann tatsechlich eines nachts geschneit auf den Bergen. Es war schon schoen, aber irgendwie auch komisch. Nur das bisschen Schnee hat mich schon in Weihnachtsstimmung versetzt, dabei war Weihnachten ja grade erst!
Ich habe dort dann auch wieder meine Wanderschuhe ausgepackt und bin zur Mueller-Huette hochgestiefelt. Das war echt extrem anstrengend. 4 Stunden nur bergauf. Puhhh! Und oben angekommen war es dann arschkalt und mir sind trotz provisorischen Sockenhandschuhen beinahe die Finger abgefroren. Aber es hat sich gelohnt. Man hatte einen tollen Blick auf mehrer Gletscher und da es ein recht sonniger Tag war, ist bei dem einen Gletscher immer etwas Eis abgebrochen, was dann eine kleine Lawine ausgeloest hat. Wow!

Mein naechster Halt war dann Christchurch, die Erdbeben geplagte Stadt. Leider habe ich allerdings keine gespuehrt (auch wenn ich mir manchmal eingebildet habe eins zu spuehren, doch jedes Mal war es doch nur die Waschmaschine). Dort habe ich dann zum ersten Mal couchsurfen gemacht. Dazu meldet man sich im Internet ueber ein Portal an, wo man dann andere Mitglieder anschreiben und fragen kann, ob man auf deren Couch fuer eine kurze Zeit uebernachten kann. Das spart Geld und man lernt Einheimische kennen. Da ich aber ungerne bei so nem 40 Jahre alten, einsamen Mann schlafen wollte, habe ich mich fuer ein Familie entschieden. Und es war klasse :). Alle waren so nett, ich konnte mich sogar am Kuehlschrank bedienen! Die Kinder (10,13 und 16) waren die coolsten Kinder, die ich je gesehen habe. Einfach echt erwachsen und wahnsinnig schlagfertig. Die haben mich dann auch noch mit zwei anderen Couchsurfern bekannt gemacht, die bei ihrem leiblichem Vater zur Zeit genaechtig haben. Mit denen bin ich danach sogar noch ein paar Tage gereist.
Nur Christchurch war schon eine wirklich traurige Stadt. Die Innenstadt war komplett abgesperrt, viele Haeuser waren eingestuerzt oder mussten abgerissen werden. Ich habe mit einem Freund veruscht abends wegzugehen, aber es gab nicht ein Restaurant oder Club in der Innenstadt. Es war schon etwas gruselig, weil einfach kein Mensch dort unterwegs war.
Auch was meine nette Gastfamilie erzaehlt hat, war echt schokierend. Sie hatten wochenlang kien Strom und kein Wasser. Viele Strassen waren zerstoert, so dass man nur zufuss nach dem Erdbeben nach Hause konnte und da die Mutter im Zentrum gearbeitet hat, hat es drei Tage gedauert, bis sie zuhause war. Das kann man sich echt nicht vorstellen. Ich zumindest kann es nicht. Trotzdem waren alle total positiv und finden Erdbebenimmer noch echt cool.

Ich bin dann bin den beiden Typen (Tim&Tim), die ich beim Couchsurfen kennengelernt habe, weitergereist. Wir haben die abgelegendsten Strassen genommen, die uns an einsame, wunderschoen Buchten gefuehrt haben. Wirklich traumhaft.

Ich bin dann irgendwann in Picton, dem Nordende der Suedinsel, angekommen. Da kann man generell nicht viel machen, also sass ich da und habe mich gelangweilt, weil ich noch fuenf Ttage rumkriegen musste, bevor ich zu Blair fahren konnte. Aber so langsam habe ich Nase echt voll vom Entspannen ( wer haette das je gedacht?!) und so habe ich mich entschieden noch eine letzte Wandertour zu unternehmen: Der Queen Charlotte Track.
Ich bin dann also mit dem Boot raus in die Fjordlandschaft und habe am ersten Tag 26.5km zurueckgelegt. Wie ich das gemacht haben, kann ich euch auch nicht sagen, aber da es so flach war, kam einem das gar nicht so extrem lang vor. Ich war aber dann schon froh, bei meinem Zeltplatz angekommen zu sein.
Am naechsten Tag war es einfach unglaubliches Wetter. Das ist natuerlich auch schoen, aber das macht das Laufen echt schwerer. Es waren zwar "nur" 25km, aber dafuer nette Huegel zwischendurch, die einem echt ganz schoen zum Fluchen gebracht haben. Aber es hat sich gelohnt. Die Aussicht war klasse und es war auch auf jeden Fall besser, als nur im Hostel rumzuhaengen.

Letzten Donnerstag habe ich dann die Faehre zurueck zur Nordinsel genommen, einen Tag in Wellington verbracht und mich dann auf den Weg zu Bair nach Hawera gemacht. Und jetzt verbringe ich meine letzten Tage bei meiner neuen Lieblingsfamilie :). Nachdem ich Blairs Mutter erzaehlt habe, dass ich fast komplett vegetarisch lebe (ich wollte einfach mal gucken, ob ich das kann), gibt es jetzt nur noch Fleisch und Kartoffeln fuer mich. Und Schokokuchen. Es ist echt nicht schlecht, mal so richtig verwoehnt zu werden und lauter leckeres Essen zur Auswahl zu haben. Wobei ich zu meiner Rechtfertigung sagen muss, dass ich in letzter Zeit echt versucht habe gesund und abwechslungsreich zu kochen.
Auch wenn es mich echt nervt mit nem Beutel mit Essen und Gewuerzen rumzulaufen. Da fuehlt man sich  wie ein Obdachloser, wenn man auch noch sein Essen mitschleppen muss ...

Morgen (MORGEN!!!) geht es weiter ins PARADIES!!! Ich freu mich schon richtig auf meinen zweiwoechigen Aufenthalt auf der Trauminsel. Mich werden 30 Grad, menschenleere Straende und Kokusnuesse erwarten :). Ich bin jetzt auch langsam bereit, mal wieder weiterzureisen und ich glaube, es wird klasse.
Meinen USA Aufenthalt habe ich auch etwas mehr geplant. Ich lande am 8.4., reise dann durch den Grand Canyon und fliege am 17. von Phoenix nach Cedar Rapids. Dort angekommen werde ich von Marge wahrscheinlich (so sagte sie zumindest am telefon) mit meinen lieblings Cookies erwartet.
Es ist aber schon ein komisches Gefuehl Neuseeland zu verlassen. Es war immer das Hauptziel meiner Reise und jetzt fuehlt es sich so an, als wuerde ich mich auf den Heimweg begeben. Ich freue mich aber auch schon wieder enorm auf zu Hause.

Aus dem Paradies werdet ihr wahrscheinlich nicht sehr viel hoeren von mir, denn das Internet wird da anscheinend zum Preis von Silber gehandelt und ist sehr, sehr langsam. Man hoert sich dann also in drei Wochen!

 (Tut mir leid, dass ich nicht mehr Fotos posten kann. Ich habe leider meine Speicherkarte bei Blair im Computer vergessen und jezt warten die Bilder zu Hause auf mich. Doch keine Sorge, es folgt bald ein bereicht ueber die Cook Islands.)

Friday, February 10, 2012

Endlich auf der Südinsel

Netterweise habe ich in Taupo einen Deutschen und einen Kanadier kennengelernt, die mir eine Mitfahrgelegenheit nach Wellington angeboten haben. So musste ich mein neues Zuhause nicht verlassen, ohne mit jemanden zu reisen. Wir haben uns dann am fruehen Samstagabend, den 29.1., aufgemacht und sind gegen Mitternacht angekommen. Da aber viele Hostels so spaete Gaeste gar nicht erst annehmen und wir ja von dem Hostel eh kaum was haetten, haben wir in Auto gepennt. Man muss ja alles einmal mitmachen. Und obwohl ich jetzt langsam echt gut werde im Überallschlafen (z.B. Flugzeuge, Busse, Sofas, Schaumparties, Faehren, ...) war das schon eine kleine Herausforderung. Beifahrersitze sind halt wirklich nicht zu gemuetlich.
Wellington war dann schoen und am besten war, dass es direkt am Meer liegt. Und dadurch, dass oich auch nie alleine war, hatte ich praktisch keine Zeit Heimweh (nach Taupo nicht nach Deutschland)aufkommen zu lassen.

Trotzdem habe ich mich am Dienstag dann endlich auf die SÜDINSEL aufgemacht!
Da alle mir merhfach gesagt haben, dass der Sueden ja sooooo viel schoener sei und dass man da unbedingt mehr Zeit verbringen muesste, habe ich mich schon ordentlich gefreut. Leider wurde meine Freude gleich vor der Fährüberfahrt gedaempft. So ein nerviger Metal-Deutscher mit langen, ungepflegten Haaren war leider auch mit mir im Stray-Bus. Ich kannte ihn flüchtig aus Taupo, aber da sein Englisch nicht so bombig ist, hat er sich leider dafür entschlossen, mich penetrant zu nerven. Nach drei Stunden Fährfahrt und zwei Stundne im Bus habe ich dann die Notbremse gezogen und bin einfach in ner kleinen Stadt mit einer Holländerin aus dem Bus ausgestiegen. Am nächsten Tag fuhr ja schon der naechste Bus, den ich dann nehmen konnte, ohne genervt werden zu müssen.

Die Fährfahrt war schon echt toll. Die Fähre fuhr bestimmt eine Stunde durch den Malborough Sound zwischen lauter kleinen Inseln, Bergen und Buchten vorbei. Und alles ist sooo unglaublich grün!
Im Norden der Nordinsel wird ganz viel Wein, Kiwis, Äpfel und so ziemlich alle anderen Früchte angebaut. Und glücklicherweise hat der Bus sogar bei einer kleinen Weinverkostung angehalten. Es ist shcon unglaublich, aber man kann dann doch wirklich schon um 1 Uhr nachmittags Wein genießen :).
Unglaublicher Busch im Hintergrund

netter Strand in Abel Tasman
Der naechste Halt war dann der Abel Tasman National Park. Ein elend großes Gebiet, das bewaldet ist mit Busch, der eher ein Regenwalt ist. Dort habe ich dann mit ein paar Mädels das Wassertaxi zu eine Bucht genommen (Straßen gibt's im Nationalpark nicht und daher sind Autos auch verboten, nicht dass man sie durch den Busch fahren könnte). Wunderschöne goldene Straende gibt es dort (hat irgendwas mit den dortigen Mineralen zu tun) und traumhafte einsame Buchten. Wir haben uns dann auf eine schlappe 18km lange Wandertour begeben. Man hat ja sonst nichts zu tun und wenn man Neuseeland wirklich sehen möchte, kann man dies nur zu Fuß oder aus der Luft. Da wir uns letzteres nicht leisten können, sind wir halt 6 Stunden gewandert. Es war aber auch wirklich schön so zwischen Meer und extrem dichten Busch entlang.

die Landschaft vom Bus aus

Am Samstag ging es dann mit dem Bus weiter an die Westküste. Die Fahrt auf den schlängeligen Straßen bergauf, bergab, an türkisen Flüssen vorbei war auch schon eine Erfahrung. So bekommt man echt am Besten den Eindruck von der unendlichen Weite dieses Landes. Man fährt halt gerne 5 Stunden (zugegebenermaßen der Bus ist auch wirklich nicht der schnellste bergauf) und sieht kaum eine Menschenseele. Man sieht nur Berge, die bewachen sind mit dem Busch, der noch nie abgehozt wurde. Er ist so dicht gewachsen, dass man um 1 km darin zu gehen, bestimmt vier Stunden braucht. Also nur schön aus der Ferne zu betrachten.
Die Nacht haben wir dann in Greymouth verbracht. Immerhin diese "Stadt" hat einen Supermarkt! Und damit ist sie bestimmt die enzige in 100km Umgebung. Dort ist echt der Hund begraben. Geesthacht waere dort eine direkte Metropole gegen. Wir haben dann versucht, das Beste aus so einer verlorenen Samstagnacht zu machen, aber leider wurde die einzige Bar, in der etwas los war (weil wir Backpacker darin waren) um Mitternacht geschlossen. Ich dachte, ich glaubs nicht. Wenn ich in Deutschland losgehe zum Feiern, ist hier schon wieder schluss.
Am Sonntag ging es dann zum Glück weiter zum Franz Josef Gletscher. Auf dem Weg haben wir angehalten bei den Pancake Rocks. Das sind Felsvormationen, die aussehen wie aufgeschichtete Pfannkuchen. Allerdings hätte ich mir von denen etwas mehr versprochen. Bei Google Bilder sahen sie irgendwie gewaltiger aus...
Pancake Rocks
ich sitze auf so nem "Pfannkuchen"
Robben :)!
Wenn man so die Küste hinunterfährt sieht man richtig die Veränderung der Landschaft. An der Westküste gibt es aufgrund des stürmischen und besonders regnerischen Wetters keine hohen Bäume und so ist alles nur mit Busch und Fähnen bewachsen. Auch die goldenen Strände gibt es dort nicht mehr, jetzt gibt es vielmehr schwarzen Sand oder Felsen. Aber auch kleine Robben :)
die Berge in Franz Josef von meinem Hostel aus

In Franz Josef (immerhin 100 Einwohner!) bin ich dann einige Tage geblieben. Dort habe ich auch mit einer geführten Tour den Franz Josef Gletscher bestiegen. Das war definitiv einer meiner Höhepunkte bis jetzt. Mit mindestens 10kg schweren Wanderschuhen ging es den Gletscher hoch :)! Der Guide hat mit seiner Axt für uns Touris den Weg freigeschlagen und hübsche Stufen ins Eis gemacht, während wir Fotos gemahct haben. Wir haben uns durch kleine Eisspalten gequetscht (zum Glück war keiner in meiner Gruppe dick). Eine Spalte war nicht einmal 15cm weit und man ist echt beinahe steckengeblieben. Auch durch kleine Höhlen sind wir gekrochen, durch die ein Mann mit breiten Schultern wahrscheinlich nicht durchgekommen waere. Krass. Und wunderschön.

der Franz Josef Gletscher
eine der Spalten
das war da schon etwas nass drin

Jetzt bin ich schon fast ganz im Süden der Südinsel. Hier gibt es nicht mehr sooo viel Busch, die Bergen sind eher mit niedriger Vegetation bedeckt. Es zieht schon fast (durch das Grass) golden aus.
Der nächste grosse Halt ist Queenstown, worauf ich mich schon seit Wochen freue. Queenstown ist die Partyhochpunk Neuseelands und auch bekannt für schrecklich hohe Bungeesprünge.