Friday, February 10, 2012

Endlich auf der Südinsel

Netterweise habe ich in Taupo einen Deutschen und einen Kanadier kennengelernt, die mir eine Mitfahrgelegenheit nach Wellington angeboten haben. So musste ich mein neues Zuhause nicht verlassen, ohne mit jemanden zu reisen. Wir haben uns dann am fruehen Samstagabend, den 29.1., aufgemacht und sind gegen Mitternacht angekommen. Da aber viele Hostels so spaete Gaeste gar nicht erst annehmen und wir ja von dem Hostel eh kaum was haetten, haben wir in Auto gepennt. Man muss ja alles einmal mitmachen. Und obwohl ich jetzt langsam echt gut werde im Überallschlafen (z.B. Flugzeuge, Busse, Sofas, Schaumparties, Faehren, ...) war das schon eine kleine Herausforderung. Beifahrersitze sind halt wirklich nicht zu gemuetlich.
Wellington war dann schoen und am besten war, dass es direkt am Meer liegt. Und dadurch, dass oich auch nie alleine war, hatte ich praktisch keine Zeit Heimweh (nach Taupo nicht nach Deutschland)aufkommen zu lassen.

Trotzdem habe ich mich am Dienstag dann endlich auf die SÜDINSEL aufgemacht!
Da alle mir merhfach gesagt haben, dass der Sueden ja sooooo viel schoener sei und dass man da unbedingt mehr Zeit verbringen muesste, habe ich mich schon ordentlich gefreut. Leider wurde meine Freude gleich vor der Fährüberfahrt gedaempft. So ein nerviger Metal-Deutscher mit langen, ungepflegten Haaren war leider auch mit mir im Stray-Bus. Ich kannte ihn flüchtig aus Taupo, aber da sein Englisch nicht so bombig ist, hat er sich leider dafür entschlossen, mich penetrant zu nerven. Nach drei Stunden Fährfahrt und zwei Stundne im Bus habe ich dann die Notbremse gezogen und bin einfach in ner kleinen Stadt mit einer Holländerin aus dem Bus ausgestiegen. Am nächsten Tag fuhr ja schon der naechste Bus, den ich dann nehmen konnte, ohne genervt werden zu müssen.

Die Fährfahrt war schon echt toll. Die Fähre fuhr bestimmt eine Stunde durch den Malborough Sound zwischen lauter kleinen Inseln, Bergen und Buchten vorbei. Und alles ist sooo unglaublich grün!
Im Norden der Nordinsel wird ganz viel Wein, Kiwis, Äpfel und so ziemlich alle anderen Früchte angebaut. Und glücklicherweise hat der Bus sogar bei einer kleinen Weinverkostung angehalten. Es ist shcon unglaublich, aber man kann dann doch wirklich schon um 1 Uhr nachmittags Wein genießen :).
Unglaublicher Busch im Hintergrund

netter Strand in Abel Tasman
Der naechste Halt war dann der Abel Tasman National Park. Ein elend großes Gebiet, das bewaldet ist mit Busch, der eher ein Regenwalt ist. Dort habe ich dann mit ein paar Mädels das Wassertaxi zu eine Bucht genommen (Straßen gibt's im Nationalpark nicht und daher sind Autos auch verboten, nicht dass man sie durch den Busch fahren könnte). Wunderschöne goldene Straende gibt es dort (hat irgendwas mit den dortigen Mineralen zu tun) und traumhafte einsame Buchten. Wir haben uns dann auf eine schlappe 18km lange Wandertour begeben. Man hat ja sonst nichts zu tun und wenn man Neuseeland wirklich sehen möchte, kann man dies nur zu Fuß oder aus der Luft. Da wir uns letzteres nicht leisten können, sind wir halt 6 Stunden gewandert. Es war aber auch wirklich schön so zwischen Meer und extrem dichten Busch entlang.

die Landschaft vom Bus aus

Am Samstag ging es dann mit dem Bus weiter an die Westküste. Die Fahrt auf den schlängeligen Straßen bergauf, bergab, an türkisen Flüssen vorbei war auch schon eine Erfahrung. So bekommt man echt am Besten den Eindruck von der unendlichen Weite dieses Landes. Man fährt halt gerne 5 Stunden (zugegebenermaßen der Bus ist auch wirklich nicht der schnellste bergauf) und sieht kaum eine Menschenseele. Man sieht nur Berge, die bewachen sind mit dem Busch, der noch nie abgehozt wurde. Er ist so dicht gewachsen, dass man um 1 km darin zu gehen, bestimmt vier Stunden braucht. Also nur schön aus der Ferne zu betrachten.
Die Nacht haben wir dann in Greymouth verbracht. Immerhin diese "Stadt" hat einen Supermarkt! Und damit ist sie bestimmt die enzige in 100km Umgebung. Dort ist echt der Hund begraben. Geesthacht waere dort eine direkte Metropole gegen. Wir haben dann versucht, das Beste aus so einer verlorenen Samstagnacht zu machen, aber leider wurde die einzige Bar, in der etwas los war (weil wir Backpacker darin waren) um Mitternacht geschlossen. Ich dachte, ich glaubs nicht. Wenn ich in Deutschland losgehe zum Feiern, ist hier schon wieder schluss.
Am Sonntag ging es dann zum Glück weiter zum Franz Josef Gletscher. Auf dem Weg haben wir angehalten bei den Pancake Rocks. Das sind Felsvormationen, die aussehen wie aufgeschichtete Pfannkuchen. Allerdings hätte ich mir von denen etwas mehr versprochen. Bei Google Bilder sahen sie irgendwie gewaltiger aus...
Pancake Rocks
ich sitze auf so nem "Pfannkuchen"
Robben :)!
Wenn man so die Küste hinunterfährt sieht man richtig die Veränderung der Landschaft. An der Westküste gibt es aufgrund des stürmischen und besonders regnerischen Wetters keine hohen Bäume und so ist alles nur mit Busch und Fähnen bewachsen. Auch die goldenen Strände gibt es dort nicht mehr, jetzt gibt es vielmehr schwarzen Sand oder Felsen. Aber auch kleine Robben :)
die Berge in Franz Josef von meinem Hostel aus

In Franz Josef (immerhin 100 Einwohner!) bin ich dann einige Tage geblieben. Dort habe ich auch mit einer geführten Tour den Franz Josef Gletscher bestiegen. Das war definitiv einer meiner Höhepunkte bis jetzt. Mit mindestens 10kg schweren Wanderschuhen ging es den Gletscher hoch :)! Der Guide hat mit seiner Axt für uns Touris den Weg freigeschlagen und hübsche Stufen ins Eis gemacht, während wir Fotos gemahct haben. Wir haben uns durch kleine Eisspalten gequetscht (zum Glück war keiner in meiner Gruppe dick). Eine Spalte war nicht einmal 15cm weit und man ist echt beinahe steckengeblieben. Auch durch kleine Höhlen sind wir gekrochen, durch die ein Mann mit breiten Schultern wahrscheinlich nicht durchgekommen waere. Krass. Und wunderschön.

der Franz Josef Gletscher
eine der Spalten
das war da schon etwas nass drin

Jetzt bin ich schon fast ganz im Süden der Südinsel. Hier gibt es nicht mehr sooo viel Busch, die Bergen sind eher mit niedriger Vegetation bedeckt. Es zieht schon fast (durch das Grass) golden aus.
Der nächste grosse Halt ist Queenstown, worauf ich mich schon seit Wochen freue. Queenstown ist die Partyhochpunk Neuseelands und auch bekannt für schrecklich hohe Bungeesprünge.