Auch sonst sind mir gleich ein paar Sachen aufgefallen, die mich etwas zum Nachdenken gebracht haben. Am Flughafen in Los Angeles haben alle vermieden jemand anderen anzugucken. Jeder spielt mit seinem Handy oder I-Pad, traegt am besten noch eine Sonnenbrille und hoert natuerlich Musik dazu. Es geht ja nicht, dass man nur eine Sache zur Zeit macht. Ach und alle sind perfekt gestylt, d.h. auch der "ich-sitze-den-ganzen-Tag-im-Flieger-Look" ist perfekt. Was ist perfekt? Lauter Schminke im Gesicht, geglaettete Haare im Pferdeschwanz mit Sporthaarbaendern, irgendein High School T-Shirt mit weiter Schlabberhose in Ugg Boots (mega dicke Fellstiefel), falls es kalt wird noch einen Nordface Fleece und als Accessoire eine teure Handtasche. Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, man haette kein Gled. Jeder der schon einmal in den Staaten war, weiss jezt genau, was ich meine.
Uhhh ... war ich genervt, bevor ich ueberhaupt irgendwo angekommen bin. Aber dieser Blog ist schliesslich ein Reisejournal und deswegen hoere ich lieber mal auf, von meinen ersten zwei Stunden in dem tollsten Land der Welt zu berichten.
Ich fand es nur so unglaublich schade, wei jeder so auf sich konzentriert war. So ganz anders als in Neuseeland oder den Cooks :(
Ich bin dann gleich weiter nach Phoenix geflogen, wo mich Sage, einer meiner besten Freunde aus Iowa, der grade nach Phoenix gezogen ist mit seiner Familie, abgeholt hat. Natuerlich war er zu spaet, was mich zum laecheln gebracht hat. So schnell aendern sich Menschen halt nicht.. Es war schoen ihn wiederzusehen. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob dieser Tag je kommen wuerde. Er hat sich eigentlich nicht veraendert. Nur die Haare sind ab. Zumindest dachte ich, er haette sich nicht veraendert, aber nach einigen Gespraechen ist uns beiden aufgefallen, dass wir echt keien Ahnung hatten, was der je andere in den lezten Jahren so getrieben hat.
Er wohnt jezt in Scottsdale, das ist einer der reichen Vororte von Phoenix. Und das dort das Geld herrscht, sieht man schnell. Ich glaube, ich habe noch nie sooo viele Porsche, Ferrari und Mercedes auf einem Haufen gesehen. Sage wohnt jezt in einem riesen Haus (fuer Iowa Verhaeltnisse) mit Pool, vier Badezimmern, zwei Wohnzimmern und und und. Doch in Scottsdale ist es bestensfalls ein normales Familienhaus. Dort konnte man uebrigens auch richtig merken, dass der Haeusermarkt eingebrochen ist, denn kleine Haeuser sind da oft guenstiger als gute Autos und an jeder Ecke stehen Schilder mit "Sale".
Das Wandern in Arizona ist schon anders als in Neuseeland |
Deswegen war ich auch echt geschockt als wir unseren Grand-Canyon-Trip abblasen mussten wegen Schnee!!! Der Grand Canyon liegt halt schon ein ganzes Stueck hoeher und deswegen schneit es da auch im April noch mal gerne, wenn es nicht 23 Grad sind. Damit hab ich echt nicht gerechnet.
Ich habe mit Sage einen kleinen Berg bestiegen, den Camel Back, was auch echt cool war, besonders weil man eine unglaubliche Sicht aus Phoenix hatte. Doch Sage war auf unsere 1.5 stuendige Wandertour so stolz, dass es fuer ihn fuer die Woche gereicht hat. Ich hatte mir mehr erhofft.
Und nun noch nicht einmal der Grand Canyon?!?! NEIN!
Ich habe dann also eine Tagestour gebucht, als das Wetter wieder besser war, und habe mich dann mit einer kleinen Tourgrupe auf den Weg gemacht. Das war bestimmt auch keine schlechte Entscheidung, denn der Guide wusste wenigstens, wo man hin muss. Alleine die Fahrt durch die Wueste hat sich schon gelohnt. Kakteen sind einfach echt cool. Und als wir so langsam hoeher kamen, waren wir auf einmal im Nadelwald! Das haette ich nicht gedacht. Mit den vereinzelten Schneeflecken sah es wirklich aus wie in Schweden.
Und dann war da der Grand Canyon.
Ich weiss gar nicht, wie ich den Anblick, der sich mir bot, beschreiben soll, ausser fahrt hin und guckt euch das selber an. Okay, da dass die meisten meiner treuen Leser wahrscheinlich nicht zufrieden stimmt, versuche ich es jetzt trotzdem: Es ist einfach eine riesige rote Schlucht. Man steht da und kann die Tiefe und Weite gar nicht einschaetzen und kommt aus dem staunen nicht mehr raus. Meine Kamera ist nicht besonders gut, aber ich hoffe, die Fotos geben mehr Aufklaerung als meine lausige Beschreibung.
Mit Jill und Stephanie vorm Iowa State Capitol |
Schade war nur, dass ich nach sechs Monaten reisen doch noch mal krank geworden bin. Also habe ich zwei Tage mit schniefender Nase im Bett verbracht und mir ist richtig aufgefallen, das man, wenn man krank ist, doch an liebsten im eigenen Bett liegen wuerde.
im Willis Tower |
In Chicago wird's dunkel |
Quallen im Shedd Aquarium |
Aber ich habe es ja schon einmal geschafft, mich wiedereinzufuegen, deswegen hoffe ich, dass das zweite Mal auf so gut klappt.
Die Zeit ist einfach wirklich super schnell vergangen. Eben sass ich noch nervoes im Flieger nach China und ehe ich mich vergucke, geht's weider nach Hause mit vielen tollen Erfharungen und bedeutend weinger Geld im Gepaeck. Doch die Investition hat sich gelohnt :). Auch wenn ich mich freue meine Familie und meine Freunde wiederzusehen, Spargel und Vollkornbrot zu essen, wuerde ich es sofort wieder machen, doch fuer jetzt heist es ersteinmal:
Bye, bye liebe Reisewelt :'(.
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