Tuesday, March 20, 2012

Und schon ist der Traum Neuseeland vorbei

keine Sorge, das bin nicht ich
Aaaaalso um an meinen letzten Eintrag anzuknuepfen: Ich bin nach Waneka endlich nach Queenstown gereist. Queenstown, die Stadt von der ich sooo viel gehoert habe! Ich habe mich so auf unglaubliche Partynaechte, verrueckte Aktivitaeten und Stadtgewusel gefreut, wurde aber leider maechtig enttaeuscht :(. Die Stadt ist wunderbar gelegen zwischen den Bergen an einem tollen See, aber irgendwie so klein. Denn dass dort nur 20.000 Leute wohnen, hat mir nie jemand verraten. Das sind weniger Leute als in Geesthacht!!! Dafuer hat Geesthacht aber bestimmt nicht 350 Bars, Clubs und Restaurants und ich glaube auch nicht, dass Johnny Depp eine Villa in meiner kleinen Heimatstadt hat. Gut, Queenstown hat also schon etwas zu bieten. Aber es war dort einfach zu touristisch. Man konnte bestimmt gut feiern gehen, musste dann aber damit rechnen nur von lauter jungen Leuten (nicht dass ich jetzt so alt waere), die es nur aufs Saufen und zielgerichtetes Flirten angelegt haben, umgeben zu sein. Hmmm ... vielleicht doch nicht meine Traumstadt?!?!
Auch den Bungeesprung hahbe ich ausgelassen. Es sah zwar schon echt cool aus, doch ich brauchte jemanden, der mir sagt "Saskia, du machst das jetzt!". Und da ich diese Person nicht gefunden habe, habe ich mir das lieber von unten angeguckt und mich gefreut 250 Euro zu sparen.

Blick auf Queenstown
Nach Queenstown ging es dann ganz in den Sueden und das hat man leider auch gemerkt. Es war bedeutend kaelter und die Leute waren auch noch ein wenig in den 90ern gefangen, was durch die Frisuren der Maenner bewiesen wurde. Dort habe ich dann mit einer Daenin und einem Oesterreicher eine 3-taegige Wandertour gemacht, den Kepler Track.


Zugegeben, ich habe mir vorher schon ein wenig in die Hosen gemacht, ob ich drei Tage wandern mit all meinem Gepaeck und Essen auf dem Ruecken wirklich ueberleben wuerde. Es waren ja schliesslich nur so schlappe 60km!!!




Im Nachhinnein muss ich aber sagen, dass es so eine tolle Erfahrung war, dass ich wirklich froh bin, es gemacht zu haben. Die Aussicht war phantastisch. Und auch das Wandern war gar nicht so anstrengend, denn man macht ja den ganzen Tag nichts anderes, also kann man sich auch Zeit lassen. Nur haben die meisten anderen, die auch mit uns auf der Huette geschlafen haben, fuer die man auch nur 30 Euro die Nacht gezahlt hat und man trotzdem KEIN Strom, KEIN warmes Wasser und auch KEINE Kueche bekommen hat, anders gesehen. Waehrend meine Gruppe abends gerne noch bin 10.30 Uhr (!!!) Karten gespielt hat, ist die Mehrheit um 8.30 Uhr im Bett verschwunden. Nur um dann um 6 Uhr anfangen zu koennen zu wandern. das Problem ist nur, dass man dann um 12 schon seine Etappe fuer den Tag geschafft hat und sich dann langweilt. Hmmm ... wieso der Stress?!?!

das ist ein Kia, der einzige alpine Papagei

Camilla (Daenin), Benni (Oesterreicher) und ich
der Wanderweg
Nach meiner Wandertour bin ich zum Milfort Sound um dort die obligatorische Bootsfahrt zu machen. Leider war ich davon etwas enttaescht. Man hoert sooo viel vom Milfort Sound und dann ist es gar nichts besonderes. Auch wenn die Wasserfaelle aufgrund des Windes nicht den Boden beruehren. Nur die Robben waren wieder super suess :)

Danach ging es nach Dunedin, einer Stadt von der ich nicht viel erwartet habe. aber positiv ueberrascht wurde. Ich hatte das schoenste Hostel allerzeiten, weil es einfach so gemuetlich war. Es hatte nicht einmal Hochbetten! Ein wahrer Traum! Und die Stadt ist nicht so riesig aber groesser als Queenstown und gar nicht touristisch. Es leben dort super viele Studenten, wodurch immer ueberall etwas los war und Samstagabende echt total spass gemacht haben. Auch wenn die Musik, denn man ist ja noch im letzten Jahrhundert, teilweise etwas .... gewoehnungsbeduerftig war.
Einen Tag habe ich dann mit 5 weiteren aus meinem Hostel ein Auto gemietet um die Otago Halbinsel zu erkunden. Wir haben Albatrosse gesehen (Mensch, sind die gross!!!), einen Seeloewen Kampf beobachtet (die sind ganzschoen schnell und gruselig, wenn die auf einen zulaufen) und kleine Pinguine aus dem Meer kommen sehen.

Es ist mir echt schwer gefallen, dass tolle Hostel zu verlassen, aber Neuseeland hat ja noch mehr zu bieten. Ich bin dann zum Mount Cook gefahren, das ist neuseelands hoechster Berg. Dort hat es dann tatsechlich eines nachts geschneit auf den Bergen. Es war schon schoen, aber irgendwie auch komisch. Nur das bisschen Schnee hat mich schon in Weihnachtsstimmung versetzt, dabei war Weihnachten ja grade erst!
Ich habe dort dann auch wieder meine Wanderschuhe ausgepackt und bin zur Mueller-Huette hochgestiefelt. Das war echt extrem anstrengend. 4 Stunden nur bergauf. Puhhh! Und oben angekommen war es dann arschkalt und mir sind trotz provisorischen Sockenhandschuhen beinahe die Finger abgefroren. Aber es hat sich gelohnt. Man hatte einen tollen Blick auf mehrer Gletscher und da es ein recht sonniger Tag war, ist bei dem einen Gletscher immer etwas Eis abgebrochen, was dann eine kleine Lawine ausgeloest hat. Wow!

Mein naechster Halt war dann Christchurch, die Erdbeben geplagte Stadt. Leider habe ich allerdings keine gespuehrt (auch wenn ich mir manchmal eingebildet habe eins zu spuehren, doch jedes Mal war es doch nur die Waschmaschine). Dort habe ich dann zum ersten Mal couchsurfen gemacht. Dazu meldet man sich im Internet ueber ein Portal an, wo man dann andere Mitglieder anschreiben und fragen kann, ob man auf deren Couch fuer eine kurze Zeit uebernachten kann. Das spart Geld und man lernt Einheimische kennen. Da ich aber ungerne bei so nem 40 Jahre alten, einsamen Mann schlafen wollte, habe ich mich fuer ein Familie entschieden. Und es war klasse :). Alle waren so nett, ich konnte mich sogar am Kuehlschrank bedienen! Die Kinder (10,13 und 16) waren die coolsten Kinder, die ich je gesehen habe. Einfach echt erwachsen und wahnsinnig schlagfertig. Die haben mich dann auch noch mit zwei anderen Couchsurfern bekannt gemacht, die bei ihrem leiblichem Vater zur Zeit genaechtig haben. Mit denen bin ich danach sogar noch ein paar Tage gereist.
Nur Christchurch war schon eine wirklich traurige Stadt. Die Innenstadt war komplett abgesperrt, viele Haeuser waren eingestuerzt oder mussten abgerissen werden. Ich habe mit einem Freund veruscht abends wegzugehen, aber es gab nicht ein Restaurant oder Club in der Innenstadt. Es war schon etwas gruselig, weil einfach kein Mensch dort unterwegs war.
Auch was meine nette Gastfamilie erzaehlt hat, war echt schokierend. Sie hatten wochenlang kien Strom und kein Wasser. Viele Strassen waren zerstoert, so dass man nur zufuss nach dem Erdbeben nach Hause konnte und da die Mutter im Zentrum gearbeitet hat, hat es drei Tage gedauert, bis sie zuhause war. Das kann man sich echt nicht vorstellen. Ich zumindest kann es nicht. Trotzdem waren alle total positiv und finden Erdbebenimmer noch echt cool.

Ich bin dann bin den beiden Typen (Tim&Tim), die ich beim Couchsurfen kennengelernt habe, weitergereist. Wir haben die abgelegendsten Strassen genommen, die uns an einsame, wunderschoen Buchten gefuehrt haben. Wirklich traumhaft.

Ich bin dann irgendwann in Picton, dem Nordende der Suedinsel, angekommen. Da kann man generell nicht viel machen, also sass ich da und habe mich gelangweilt, weil ich noch fuenf Ttage rumkriegen musste, bevor ich zu Blair fahren konnte. Aber so langsam habe ich Nase echt voll vom Entspannen ( wer haette das je gedacht?!) und so habe ich mich entschieden noch eine letzte Wandertour zu unternehmen: Der Queen Charlotte Track.
Ich bin dann also mit dem Boot raus in die Fjordlandschaft und habe am ersten Tag 26.5km zurueckgelegt. Wie ich das gemacht haben, kann ich euch auch nicht sagen, aber da es so flach war, kam einem das gar nicht so extrem lang vor. Ich war aber dann schon froh, bei meinem Zeltplatz angekommen zu sein.
Am naechsten Tag war es einfach unglaubliches Wetter. Das ist natuerlich auch schoen, aber das macht das Laufen echt schwerer. Es waren zwar "nur" 25km, aber dafuer nette Huegel zwischendurch, die einem echt ganz schoen zum Fluchen gebracht haben. Aber es hat sich gelohnt. Die Aussicht war klasse und es war auch auf jeden Fall besser, als nur im Hostel rumzuhaengen.

Letzten Donnerstag habe ich dann die Faehre zurueck zur Nordinsel genommen, einen Tag in Wellington verbracht und mich dann auf den Weg zu Bair nach Hawera gemacht. Und jetzt verbringe ich meine letzten Tage bei meiner neuen Lieblingsfamilie :). Nachdem ich Blairs Mutter erzaehlt habe, dass ich fast komplett vegetarisch lebe (ich wollte einfach mal gucken, ob ich das kann), gibt es jetzt nur noch Fleisch und Kartoffeln fuer mich. Und Schokokuchen. Es ist echt nicht schlecht, mal so richtig verwoehnt zu werden und lauter leckeres Essen zur Auswahl zu haben. Wobei ich zu meiner Rechtfertigung sagen muss, dass ich in letzter Zeit echt versucht habe gesund und abwechslungsreich zu kochen.
Auch wenn es mich echt nervt mit nem Beutel mit Essen und Gewuerzen rumzulaufen. Da fuehlt man sich  wie ein Obdachloser, wenn man auch noch sein Essen mitschleppen muss ...

Morgen (MORGEN!!!) geht es weiter ins PARADIES!!! Ich freu mich schon richtig auf meinen zweiwoechigen Aufenthalt auf der Trauminsel. Mich werden 30 Grad, menschenleere Straende und Kokusnuesse erwarten :). Ich bin jetzt auch langsam bereit, mal wieder weiterzureisen und ich glaube, es wird klasse.
Meinen USA Aufenthalt habe ich auch etwas mehr geplant. Ich lande am 8.4., reise dann durch den Grand Canyon und fliege am 17. von Phoenix nach Cedar Rapids. Dort angekommen werde ich von Marge wahrscheinlich (so sagte sie zumindest am telefon) mit meinen lieblings Cookies erwartet.
Es ist aber schon ein komisches Gefuehl Neuseeland zu verlassen. Es war immer das Hauptziel meiner Reise und jetzt fuehlt es sich so an, als wuerde ich mich auf den Heimweg begeben. Ich freue mich aber auch schon wieder enorm auf zu Hause.

Aus dem Paradies werdet ihr wahrscheinlich nicht sehr viel hoeren von mir, denn das Internet wird da anscheinend zum Preis von Silber gehandelt und ist sehr, sehr langsam. Man hoert sich dann also in drei Wochen!

 (Tut mir leid, dass ich nicht mehr Fotos posten kann. Ich habe leider meine Speicherkarte bei Blair im Computer vergessen und jezt warten die Bilder zu Hause auf mich. Doch keine Sorge, es folgt bald ein bereicht ueber die Cook Islands.)

1 comment:

  1. Hey, schade, dass es keine fotos gibt :/ ich freu mich dann auf die foto-show zuhause!! In Neuseelnad scheint jeder plötzlich zum Wanderer zu werden - echt bewundernswert! Auf jeden Fall scheinst du die Zeit in Neuseeland ausreichend genutzt zu haben! Bei uns neigt sich die Reise jetzt auch spürbar dem Ende... sehr seltsames Gefühl... aber ich freu mich schon tierisch auf meine Famile und natürlich auch auf die besten Freundinnen der Welt!!!!! Mach dir eine schöne Zeit und pass auf dich auf!
    Willst du am 7.Mai mit uns Sushi essen gehen? Wirst sogar eingeladen^^ endlich wieder All-you-can-eat... ;)

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